Marvin Plattenhardt ist im Vorfeld der WM 2018 einer der wenigen Verteidiger, die mit einem starken linken Fuß ausgestattet sind und daher auf der Position als Linksverteidiger zum Einsatz kommen können. Neben dem Kölner Jonas Hector ist Plattenhardt sogar der einzige gelernte Linksverteidiger und spielt daher in den Plänen von Bundestrainer Joachim Löw eine wichtige Rolle. Allerdings ist der Spieler von Hertha BSC Berlin noch ein relativ unerfahrener Nationalspieler, der zudem wenig Erfahrung im internationalen Geschäft gesammelt hat.
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Plattenhardt im Deutschland Trikot und seine Rückennummern
Marvin Plattenhardt feierte sein Landerspiel-Debüt im etwas fortgeschritteneren Alter am 6. Juni 2017 im Freundschaftsspiel gegen Dänemark. Zu diesem Zeitpunkt war Marvin Plattenhardt bereits 25 Jahre alt und kam im Test gegen Dänen zwei Minuten vor Schluss für Jonas Hector von der Bank, der sich verletzungsbedingt auswechseln lassen musste. Das Spiel gegen Dänemark war bereits das letzte Testspiel im Vorfeld des Confed Cup 2017, für den Plattenhardt umgehend nominiert wurde und dort im letzten Gruppenspiel gegen Kamerun auf der linken Außenbahn zum Einsatz kam.
Update 17.6.2018 – Marvin Plattenhardt mit der Rückennummer 2 hat sein WM-Debüt und spielt für den verletzten Jonas Hector.
Bei seinen ersten Einsätzen im Deutschland Trikot trug Marvin Plattenhardt die Rückennummer 5, während sein Hauptkonkurrent auf der Linksverteidiger-Position Jonas Hector mit der Rückennummer 3 auflief. Seit der Verletzung Hectors bekam dann Marvin Plattenhardt die Rückennummer 3 übergestreift, mit der er im Laufe seiner Karriere gute Erfahrungen gemacht hat. Mit dieser Rückennummer 3 wurde er etwa U17-Europameister 2009 und hatte sie danach auch in den Mannschaften der U19 und U21 inne. Im Club trägt Plattenhardt aber eine ganz andere Rückennummer. Schon seit seiner ersten vollen Saison beim 1. FC Nürnberg hat er dort die Rückennummer 21 inne und behielt sie auch nach seinem Wechsel in die Hauptstadt zu Hertha BSC Berlin.
Bei der Fußball WM 2018 in Russland trägt Plattenhardt die Nummer 2.
Plattenhardts sportlicher Werdegang
Marvin Plattenhardt ist gebürtiger Filderstädter und hat das Fußballspielen zunächst in seiner Heimatregion rund um Stuttgart gelernt. Seine erste Station war der 1. FC Frickenhausen, der Club seines Heimatortes. Dort spielte er sieben Jahre lang im Kleinfeld-Bereich bis zum Sommer 2005, als der damals 13-Jährige Plattenhardt zum FV Nürtingen wechselte. Bei den Nürtingern blieb der Linksverteidiger allerdings nur eine Saison und verließ den Club in Richtung SSV Reutlingen 05, wo er insgesamt für zwei weitere Saisons spielte. Der kleine Bruder von Marvin Plattenhardt, Luca, spielt derzeit ebenfalls beim SSV. Der Wechsel von Marvin Plattenhardt zu einem der renommierteren Clubs im deutschen Fußball erfolgte im Sommer 2008, als der 1. FC Nürnberg ihn verpflichtete.
Bei den Franken wurde Plattenhardt schnell zum Junioren-Nationalspieler und konnte sich über die 2. Mannschaft der „Glubberer“ langsam aber sicher für Aufgaben in der Profi-Abteilung empfehlen. Dort absolvierte Plattenhardt in seinen drei Saisons in der 1. Mannschaft 66 Bundesliga-Spiele und gab dabei immerhin acht Assists. Durch seine konstanten Leistungen in der Saison 2013/14 wurden dann die Berliner Scouts auf den Nachwuchskicker aufmerksam, so dass im Sommer 2014 die Berliner Hertha den 22-Jährigen für eine Summe von 500.000 Euro verpflichtete. Beim Hauptstadt-Club hatte Plattenhardt zunächst einen schweren Stand und kam in seiner ersten Saison für die Hertha nur auf 15 Einsätze. Seit der Saison 2015/16 gehört Plattenhardt aber dem Kreis der Stammspieler im Kader der Berliner an.
Seine aktuelle Situation im Club
Derzeit ist Marvin Plattenhardt aus der Startformation der Berliner Hertha nicht mehr wegzudenken. In der Hinrunde der Saison 2017/18 verpasste Plattenhardt keine einzige Spielminute und stand durchgehend auf dem Feld. Plattenhardts Situation im Club ist geprägt vom Gesamtbild, dass die Hertha in der Saison 2017/18 abgibt. Mit einer relativ durchschnittlichen Bilanz belegen die Berliner im Winter 2017 nur einen Platz im Tabellenmittelfeld, woran auch Plattenhardt mit seinen Leistungen bisher wenig zu ändern wusste.
Plattenhardt bei der WM 2014 und EM 2016
Im Sommer 2014 hatte Plattenhardt noch keine Chance auf eine Berufung in den Kader für die WM in Brasilien. Er hatte zwar zu diesem Zeitpunkt beim 1. FC Nürnberg gerade seine erste volle Bundesliga-Spielzeit hinter sich gebracht, aber für ihn gab es kein Vorbeikommen an den gesetzten Spielern in der Nationalmannschaft. Nach seinem Wechsel zur Hertha zur Spielzeit 2014/15 änderte sich an dieser Aussicht recht wenig, so dass er auch bei der EM 2016 nicht im Nationalteam zu finden war und das Turnier in Frankreich noch als Zuschauer verfolgen musste. Erst im Sommer 2017 feierte er seinen Einstand im DFB-Team und wurde beim Confed Cup 2017 in Russland prompt Titelgewinner.
Plattenhardt und seine Aussichten für die WM 2018
Der Trend des Länderspieljahres 2017 spricht dafür, dass Plattenhardt zum weiteren Kreis an Spielern zählt, die Bundestrainer Joachim Löw für eine Nominierung für die WM 2018 in Russland in Betracht zieht. Gerade nach dem Ausfall von Jonas Hector, aber auch den Ausfällen von Benedikt Höwedes oder Marcel Halstenberg, die ebenfalls als Linksverteidiger agieren können, war Marvin Plattenhardt eine Option für die linke Seite. Allerdings bleibt es für Marvin Plattenhardt bis zum Saisonende spannend, ob er zum 23-Mann Kader der WM 2018 gehören darf.