Leon Goretzka gilt im Vorfeld der WM 2018 als einer der talentiertesten Spieler den der deutsche Fußball zu bieten hat. Der gebürtige Bochumer ist zwar im zentralen Mittelfeld beheimatet, doch der Musterprofi überzeugte immer wieder durch seinen Offensivdrang und seine Torgefahr. In der Bundesliga erlangte Goretzka vor allem durch seine Leistungen beim FC Schalke 04 eine große Bekanntheit. In der Winterpause der Saison 2017/18 wurde Goretzkas ablösefreier Wechsel zum FC Bayern München bekannt, wo er nach der WM 2018 seinen Dienst aufnimmt.
Inhaltsverzeichnis - Das findest du hier
Goretzka im Deutschland Trikot und seine Rückennummern
Leon Goretzka feierte sein Debüt in der Nationalmannschaft bereits im Alter von 19 Jahren, als er beim Testspiel am 13. Mai 2014 gegen Polen mit der Rückennummer 17 in der Startelf stand. Auf den frühen ersten Einsatz folgte eine längere Durststrecke im A-Team des DFB, für das er erst am 11. November 2016 zum zweiten Mal nominiert wurde und mit der Rückennummer 10 ausgestattet wurde. Beim Confed Cup 2017 lief Goretzka mit der Rückennummer 8 auf und wurde mit drei Treffern Torschützenkönig des Turniers. Bei seinen weiteren Nominierungen für die Nationalmannschaft trug Goretzka dann die Rückennummer 19, die eigentlich Mario Götze trägt.
An den Rückennummern zeigt sich wie viele unterschiedlichen Positionen und Rollen im Mittelfeld Goretzka ausfüllen kann. Bei seinem Ausbildungsverein VfL Bochum etwa spielte Goretzka in den U17- und U19-Teams mit der Rückennummer 6. Die Rückennummer 8 trug Goretzka nicht nur beim Confed Cup 2017, sondern auch beim FC Schalke 04. Beim olympischen Turnier in Rio 2016 wurde Goretzka von Trainer Horst Hrubesch sogar mit der Rückennummer 10 ausgestattet. Welche Rückennummer Goretzka nach seinem Wechsel zum FC Bayern erhalten wird, ist noch ungewiss, da die Rückennummern 6, 8, 10, 17 und 19 dort allesamt blockiert sind. Eine Möglichkeit ist die Rückkehr zur Rückennummer 18, die er in seiner ersten Profisaison beim VfL Bochum inne hatte.
Goretzkas sportlicher Werdegang
Leon Goretzka begann seine sportliche Laufbahn beim Bochumer Stadtteilverein Werner SV 06 Bochum. In der F-Jugend wurden Scouts vom VfL Bochum auf ihn aufmerksam, weswegen er 2001 zum großen Bochumer Club wechselte. Nach elf Jahren Ausbildung beim VfL, bekam er im Sommer 2012 im Alter von 18 Jahren seinen ersten Profivertrag vorgelegt, den er gerne unterzeichnete. Er entschied sich damit gegen einen ablösefreien Wechsel zu einem Top-Club, deren Aufmerksamkeit er unter anderen erlangte, weil er im Mai 2012 als Teamkapitän die U17-Auswahl des DFB Vize-Europameister wurde.
Als der VfL am Ende der Saison 2012/13 vor schweren finanziellen Problemen stand, sah sich Goretzka gezwungen für die damals stattliche Transfersumme von vier Millionen Euro den Verein zu wechseln und ging ausgerechnet zum Ruhrpott-Rivalen FC Schalke 04. Dort bestritt er sein erstes Pflichtspiel am 5. August 2013 im Pokal gegen den FC Nöttingen, bei dem er kurz vor Schluss eingewechselt wurde und prompt einen Treffer erzielte. Sein erstes Bundesligaspiel betritt er am 11. August 2013 gegen den HSV, als er in der 23. Minute für den verletzten Julian Draxler eingewechselt wurde. Zu dieser Zeit wurde Goretzka von der Bochumer Club-Ikone und Trainer Peter Neururer geadelt, der den Neu-Schalker zu einem „Jahrhundertalent“ des deutschen Fußballs bezeichnete. Bei den Schalkern griff er schon in seiner Premierensaison voll an, verletzte sich zwar in seiner zweiten Saison auf Schalke, doch konnte sich schnell wieder in die Startelf spielen. Die Spielzeit 2016/17 war bis dato Goretzkas beste Bundesliga-Saison. In seinen 30 Einsätzen erzielte der Mittelfeldspieler fünf Tore und bereitete ebenso viele Treffer vor.
Seine aktuelle Situation im Club
Für die Fans der Königsblauen wurde Goretzka zur festen Größe und zur Identifikationsfigur. Das zeigten die Emotionen und Buhrufe gegen Goretzka nach dem Bekanntwerden seines Wechsels zum FC Bayern München, die bereits im Sommer 2012 die Fühler nach dem Mittelfeldspieler ausgestreckt hatten. Vor dem Wechsel zum FC Bayern war der Verbleib Goretzkas lange unklar, da auch eine Vertragsverlängerung bei Schalke oder ein Wechsel zum FC Barcelona möglich erschienen. Goretzka aber entschied sich für einen Wechsel zum Rekordmeister und unterschrieb dort einen Vertrag mit Laufzeit bis zum 30. Juni 2022.
Goretzka bei der WM 2014 und EM 2016
Obwohl Goretzka im Vorfeld der WM 2014 bereits für die Nationalmannschaft nominiert worden war, reichte es für den jungen Mittelfeldspieler nicht für eine Teilnahme an der Endrunde in Brasilien. Während der Sommervorbereitung 2014 zog er sich einen Muskelbündelriss zu und musste danach einige Zeit auf eine abermalige Nominierung für die Nationalmannschaft warten. Erst nach der EM 2016 wurde er von Joachim Löw wieder ins Team berufen. In der Zwischenzeit hatte Goretzka in der U21-Auswahl seine Dienste verrichtet und war auch in der olympischen Mannschaft 2016 vertreten.
Goretzka und seine Aussichten für die WM 2018
Seit seiner Rückkehr in die A-Nationalmannschaft im November 2016 ist Goretzka kaum noch aus dem Team wegzudenken. Im Rahmen von Goretzkas Nominierung erklärte Löw den Mittelfeldspieler zu einem der aussichtsreichsten Kandidaten für einen Platz im Nationalteam: „In diesen Jahrgängen, in denen wir derzeit suchen, ist er einer der Talentiertesten. Er hat eine sehr gute Technik, viel Tempo mit und ohne Ball – und er hat auch schon Persönlichkeit. Er macht auf mich für sein Alter einen überaus reifen Eindruck.“ Aufgrund der dünnen Personaldecke spricht bei Goretzka alles für eine Berufung in die Auswahl für die WM 2018, für die er mindestens als Edeljoker und Ersatzmann hinter den arrivierten Mittelfeldspielern eingeplant werden kann.