Der gebürtige Saarländer Jonas Hector ist Kapitän des 1. FC Köln und einer der wenigen Spieler, die in der deutschen Nationalmannschaft als Linksverteidiger eingesetzt werden können. Auf dieser Position könnte Hector bei der WM 2018 den Vorzug vor seinem Widersacher Marvin Plattenhardt (Hertha BSC) erhalten. In der Winterpause der WM Saison 2017/18 kehrte der Spieler ins Mannschaftstraining der Kölner zurück, nachdem er fast die ganze Hinrunde verletzt aussetzen musste. Für Jonas Hector würde eine Berufung in den WM-Kader des DFB die erste Teilnahme an einer Weltmeisterschaft bedeuten. Bei der EM 2016 war er bereits mit von der Partie.
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Hector im Deutschland Trikot und seine Rückennummern
Jonas Hector feierte sein Debüt in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am 14. November 2014 beim Spiel der EM-Qualifikation gegen Gibraltar, wo er 14 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit eingewechselt wurde. Nachdem Hector im folgenden Spiel gegen Spanien ohne Einsatz blieb war er die erste Wahl als Linksverteidiger und stand mit nur zwei Ausnahmen in allen Spielen in der Startformation. Bei seinen insgesamt 35 Einsätzen im Deutschland-Trikot erzielte Hector drei Tore und gab zehn Vorlagen ab. Auch bei der EM 2016 in Frankreich und dem Confed Cup 2017 in Russland war Hector mit von der Partie. Nur im Gruppenspiel gegen Kamerun beim Confed Cup und beim Freundschaftsspiel gegen Italien im November 2015 musste Hector auf der Bank Platz nehmen.
Bei seinem Debüt im DFB-Team wurde Jonas Hector noch mit der Rückennummer 14 ausgestattet, die auch im Club beim 1. FC Köln seine angestammte Rückennummer ist. Allerdings stand Hector in der deutschen Nationalmannschaft auch nur für 14 Spielminuten mit der Rückennummer 14 auf dem Rasen. Denn schon bei seinem zweiten Einsatz im Deutschland-Trikot trug Jonas Hector die Rückennummer 3, die er seitdem verteidigt hat. Nachdem sich Jonas Hector im September 2017 eine schwere Verletzung am Syndesmoseband zugezogen hatte, musste er auch in der Nationalmannschaft pausieren. An seine Stelle rückte mit Marvin Plattenhardt von Hertha BSC Berlin ein weiterer Linksverteidiger ins Trikot mit der Rückennummer 3. Sollte Hector nach der Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Nationalmannschaft wieder berücksichtigt werden, wäre eine Rückkehr zur Rückennummer 3 denkbar.
Hectors sportlicher Werdegang
In seiner Laufbahn als Fußballer spielte Jonas Armin Hector bei zwei Vereinen, seinem Heimatverein SV Auersmacher und dem 1. FC Köln. Beim saarländischen Fußball-Verein SV Auersmacher begann Jonas Hector 1998 im Alter von acht Jahren mit dem Fußballtraining und durchlief dort sämtliche Jugendmannschaften bis er schließlich in der Ersten Mannschaft seines Heimatclubs landete. In der Saison 2008/09 feierten die Auersmacher den Aufstieg in die Oberliga, was Jonas Hector dazu veranlasste im Sommer 2009 Angebote von Profi-Clubs wie dem VfL Bochum auszuschlagen und weiter für seinen Heimatverein zu spielen. Später nach seinem Länderspieldebüt erklärte Hector, dass er nach dem Aufstieg der Auersmacher gar nicht die Absicht hatte Fußball-Profi zu werden und dass er zumindest eine Oberligasaison spielen wollte.
Im Sommer 2009 absolvierte Hector auch ein Probetraining beim FC Bayern München, damals noch unter der Leitung von Mehmet Scholl. Dabei wurden neben Bochum auch Stuttgart, Hoffenheim und Köln auf den talentierten Linksfuß aufmerksam. Die Kölner schafften es dann ein Jahr später, zur Saison 2010/11, Jonas Hector von Heimatverein, Freunden und Familie loszueisen und ihn nach Köln zu locken. Dort kickte er zunächst für zwei Jahre in der U21-Mannschaft, holte sich Matchpraxis und kam schließlich am 27. August 2012 in Aue zu seinem Startelfdebüt unter Coach Holger Stanislawski, der ihn im defensiven Mittelfeld einsetzte. Bereits in seiner ersten Saison spielte Hector 24 Spiele für die Kölner und stand in den folgenden drei Jahren durchgehend auf dem Platz. Mit Jonas Hector, der im Club vertretungsweise auch als Kapitän aufläuft, gelang den Rheinländern der Einzug in die Europa League, an dem Hector großen Anteil hatte.
Seine aktuelle Situation im Club
In der Saison 2017/18 spielte der 1. FC Köln zum ersten Mal seit 1990 wieder in einem europäischen Wettbewerb. Der Stammspieler Jonas Hector verletzte sich dabei schon im ersten Spiel der Europa League gegen Arsenal FC so stark, dass er ausgewechselt wurde und die gesamte Hinrunde ausfiel. Ohne den Linksverteidiger schied der 1. FC Köln aus dem Wettbewerb aus und absolvierte eine desaströse Hinrunde in der Bundesliga mit nur sechs Punkten aus 17 Spielen. Zur Rückrunde kehrte Hector in die Mannschaft zurück, die wieder einige Spiele gewinnen konnte, aber aufgrund des großen Rückstands nur wenig Aussicht auf einen Klassenerhalt hatte.
Hector bei der WM 2014 und EM 2016
Beim Titelgewinn bei der WM 2014 war Jonas Hector kein Teil der DFB-Mannschaft. Er hatte zur dieser Zeit weder im Trikot der Ersten Mannschaft, noch in einem der U-Auswahlen ein Spiel absolviert. Erst nach der WM wurde Hector in den Kreis der Nationalspieler berufen und steckte sich unmittelbar dort fest. So war er auch ein Teil des Kaders bei der EM 2016, wo Hector in allen Spielen über die komplette Spielzeit zum Einsatz kam. Im Viertelfinale gegen Italien bereitete Hector den zwischenzeitlichen Führungstreffer von Mesut Özil vor und erzielte im Elfmeterschießen den entscheidenden Treffer, der den Einzug ins Halbfinale sicherte.
Hector und seine Aussichten für die WM 2018
Im Vorfeld der WM 2018 war Jonas Hector wegen einer Verletzung aus der Nationalmannschaft gefallen, weswegen er die letzten vier Begegnungen gegen Nordirland, Aserbaidschan, England und Frankreich allesamt verpasste. Vertreten wurde er in zwei Spielen von Marvin Plattenhardt, der als ärgster Widersacher Hectors gilt, wenn es um die Berufung für die WM 2018 geht. Es ist aber gut möglich, dass Hector aufgrund seiner Erfahrung und seiner Qualitäten, nach auskurierter Verletzung, wieder zur Nationalmannschaft berufen wird und mit zur WM nach Russland fahren darf.